Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Futtermittel
Ref-Nr: TA-PVA1618
Kurzfassung
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zum Behandeln von Futtermittel, dessen Neuerung darin besteht, einen biologischen Hydrolyseprozess zur Aufbereitung von Futtermitteln nutzbar zu machen, um natürliche Pflanzenabwehrstoffe wie antinutritive Substanzen zu entfernen.
Hintergrund
Pflanzen besitzen natürliche Abwehrstoffe, um sich beispielsweise gegen Fressfeinde zu schützen. Kommt nun Pflanzenmaterial als Futtermittel für Nutz- oder Haustiere zum Einsatz, können derartige antinutritive Substanzen die Futtermittelaufnahme beeinträchtigen.
Problemstellung
Antinutritiven Substanzen führen in Futtermitteln zu einer Qualitätsminderung und verringerten Futtermittelausnutzung.
Es existieren zwar verschiedene Beschreibungen und wissenschaftliche Publikationen, die Verfahren zur Verringerung der antinutritiven Substanzen aufzeigen. Extrusion, Anwendung von Dampf oder trockener Hitze, Wasser zum Ausschwemmen, Auskochen, Rösten, Keimung, Fermentierung wären Beispiele für derartige Verfahren. Die Nachteile dieser Verfahren liegen darin, dass manchmal die Effizienz der Gifteliminierung zu niedrig ist, diese Verfahren zu viel Energie benötigen oder zu kostenintensiv sind. Letzteres betrifft die Gifteliminierung mit Hilfe von Enzymen, die jedoch gute Ergebnisse zeigten.
Lösung
Die Neuerung der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen biologischen Hydrolyseprozess zur Aufbereitung von Futtermitteln nutzbar zu machen, um natürliche Pflanzenabwehrstoffe wie antinutritive Substanzen zu entfernen.
Der Kern der Erfindung stellt die unter solchen Bedingungen gesteuerte Hydrolysereaktion dar. Die von Mikroorganismen produzierten Enzyme liegen dadurch in ungewöhnlich hohen Mengen vor und reichen somit aus, die in dem Futtermittel nur in einer begrenzten Menge enthaltenen Abwehrstoffe, vollständig zu binden. Diese sind dann für das Tier nicht mehr wahrnehmbar und verdauungsbehindernd. Zudem dient die Implementierung einer Sensortechnik der Überwachung relevanter Prozessgrößen der Hydrolyse, um den Prozess anhand festgelegter Abbruchkriterien im optimalen Moment zu beenden. Das Ziel ist es, die größtmögliche Menge an kritischen Inhaltstoffen zu entfernen.
Vorteile
- Verbesserte Futtermittelverträglichkeit und -qualität
- Ertragssteigerung bei Ausnutzung des Futtermittels
- Kosteneinsparungen bei Einkauf und Transport
- Nutzung weiterer Proteinpflanzen als Futtermittel
Anwendungsbereiche
- Agratechnologie
Service
- Verkauf
- Lizenzierung
- Entwicklungskooperation
Anbieter
Christian Tholen
+49 381 497474-38
c.tholen@pva-mv.de
www.pva-mv.de
Adresse
Gerhart-Hauptmann-Straße 23
18055 Rostock
Entwicklungsstand
Machbarkeit
Patentsituation
- DE 10 2013 111 947 erteilt
- WO 000 2015 063 149 anhängig
Stichworte
Futtermittel, Agrartechnologie, Verfahrenstechnik, Pflanzen, Behandlung, Aufbereitung, Hydrolyseprozess, Pflanzenabwehrstoffe, antinutritive Substanzen, Enzyme, Mikroorganismen, Abwehrstoffe, Sensortechnik Futtermittelverträglichkeit, Proteinpflanzen